Ulla fühlt sich von Yannis‘ empathisch-sensibler, unaufdringlicher Art angezogen. Er wirkt attraktiv, nimmt Rücksicht auf sie, ganz im Gegenteil zu den Erfahrungen aus ihren vorherigen Männerbeziehungen. Er wiederum fühlt sich als Mann wertgeschätzt, weil sie sich durch seine zurückhaltende Art angezogen fühlt.

Yannis verliebt sich in Ullas Lebendigkeit und erlebt ihre kommunikativen Fähigkeiten als entlastend, denn sie kümmert sich um die „Pflege“ der Beziehungen in ihrem großen Freundeskreis.

Einige Jahre später wird ihre Beziehung durch Streitereien immer wieder ähnlichen Inhalts belastet.

Sie wirft ihm vor, dass er nie die Initiative ergreift, „alles“ ihr überlässt. Er wirft ihr vor, dass sie sich zu einer nörgelnder Frau entwickelt hat, die mit allem unzufrieden ist und außerdem jede Gelegenheit nutze, um mit Männern zu flirten.

Was ist in dieser Beziehung passiert?

Vieles von dem, das am Anderen geliebt und geschätzt wurde, verkehrte sich ins Gegenteil. Viele menschlichen Eigenschaften haben eine positive und eine negative Seite. In der Verliebtheitsphase Führte die sogenannte „rosarote Brille“ dazu, dass beide nur die positive Seite der Eigenschaften sahen. Diese „rosarote Brille“ verschwindet aber im Laufe der Beziehung, und dadurch werden auch die Kehrseiten der zuvor nur als positiv gesehenen Eigenschaften deutlich. Und diese werden jetzt als unangenehm erlebt.

„Wenn Sie die Fehler Ihres Partners realisieren und erkennen, dass diese Makel ihn genau zu dem Menschen machen, der Ihnen so am Herzen liegt, dann brauchen Sie Ihre rosarote Brille und ihren bunten Nebel nicht mehr“, resümiert die Darling-Psychologin Wiebke Neberich.

Wie aber erreichen Sie dieses Ziel?

Reden Sie miteinander, nicht in Form von Vorwürfen, sondern versuchen Sie ernst zu nehmen, wie der/die Andere sie erlebt. Sagen Sie nicht: „Das stimmt nicht!“ Sie müssen nicht mit der Äußerung übereinstimmen, aber ernst nehmen, wie Ihr Gegenüber Ihr Verhalten erlebt hat.

Wie könnte so ein Gespräch z. B. aussehen? In der Sprache der gewaltfreien Kommunikation könnte Yannis sein Anliegen etwa in der folgenden Art vortragen.

1. Er beschreibt eine konkrete Situation, die für ihn schwierig war:

„Gestern Abend im Restaurant hatte ich den Eindruck, dass du vorwiegend mit den Männern gelacht und gescherzt hast.“

2. Er sagt ihr, wie er sich gefühlt hat:

„Ich hatte das Gefühl, dass alle anderen Männer für dich wichtiger waren als ich.“

3. Er versetzt sich so in ihre Situation und „unterstellt“ ihr positiv, dass das vielleicht gar nicht ihre Intention war, etwa in folgendem Sinne: „Vermutlich hast du nicht die Absicht gehabt, mich so zu kränken – ich war gekränkt – aber ich habe es so empfunden und damit ging es mir schlecht und ich habe mich immer mehr zurückgezogen.“

4. Er sagt ihr, was er sich wünscht.

Jetzt können beide miteinander über den Wunsch reden und gemeinsam eine Lösung finden.

Natürlich ist es auch für Ulla wichtig, ihre Gefühle und Veränderungswünsche Yannis gegenüber mitzuteilen. Beiden muss klar sein, dass Vorwürfe nicht den gewünschten Erfolg haben. Es gilt, die bekannte V-W-Regel zu beachten: statt Vorwürfe Wünsche äußern.

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